Strecke:
Parkplatz Jufa Weitental Bruck an der Mur - Hochanger - Parkplatz
(Bericht von Maximilian Erker)
Ich möchte gleich nur vorwegnehmen, dass es ein Traumlauf auf 1312 HM laut GPS (offiziell 1308m) gewesen ist und es bis zum Gipfelkreuz am Hochanger außer steil bergauf – nur steil bergauf - gegangen ist.
Die Streckenlänge von 12 KM bei einer Laufzeit von 3:15 Stunden sagt wohl alles über den Schwierigkeitsgrad der Strecke.
Für mich persönlich war dieser Berglauf ja ein vorerst krönender Abschluss einer doch anstrengenden Berglaufserie von Sonntags- aber auch weiteren Läufen.
Für unsere Berglauf Meisterschaftsteilnehmerinnen Manuela Christandl, Tamara Wieser und Herta Grabmüller hingegen war es der Abschluss einer ganz hervorragenden, fast schon überproportionierten Serie an Gewaltläufen in den letzten Wochen, zur Vorbereitung zu den Steirischen Meisterschaften.
Das natürlich auch immer die Angst mitspielt nicht genügend an Vorbereitung für einen so schweren Bewerb getan zu haben ist natürlich ein zusätzlicher Antriebsmotor für lieber etwas zu viel, als zu wenig.
Egal, wie immer, diese harten Trainings haben unsere „Mädl`s“ zu einem tollen Team zusammengeschweißt und war der Lauf auf den Hochanger ein gelungener und optimaler Test für die Meisterschaft nur 6 Tage danach.
Am schon fast sehnsüchtig erwarteten und länger geplanten Lauf auf den Hochanger nahmen auch unsere bestens durchtrainierten Läufer/Innen Manuela Klammer, Ursus Goldbacher und Reinhard Schmidt und natürlich unser vierbeiniges Lauf-Maskottchen, Beschützerin und Schleppdienst Nala teil und erfolgte der Start pünktlich am ideal gelegenen Parkplatz unter dem Jufa Zentrum in Bruck/Mur Weitental.
Da viele Wanderer anwesend waren konnten wir noch schnell das erste Foto mit uns allen drauf „schießen“ lassen und wie vorgesehen übernahm Ursus Goldbacher, der auch in diesem Gelände jeden Schleichweg kennt, die von ihm gewohnt professionelle Führung.
An einem schön angelegten Kneipgelände vorbei und schon zweigten wir auf einen schmäleren Waldweg ab, den wir dann fast genau 3 KM bis zu einer großen Kreuzung an der es auch einen Brunnen zur Labung gab, steil bergauf und über viele Wurzeln, empor gelaufen sind.
Gleich beim Einstieg auf diesen Waldpfad konnten wir auch noch ein Greifvögel Gehege mit mehreren Stallungen und auch einige der Vögel während des Vorbeilaufens erspähen.
Nach diesen ersten 3 KM, die bereits einiges von uns abverlangt hatten, haben wir von Ursus erfahren, dass wir auch beim Zurücklaufen an diese Stelle gelangen, aber von einer Schotterstraße kommend, die praktisch unseren bisherigen und auch weiteren Weg dort kreuzte.
Für uns ging es am Brunnen vorbei wieder bergauf – wie sollte es auch anders sein – zum Schutzhaus auf der Schweizeben weiter.
Das Schutzhaus wirkte zwar verlockend für eine Rast, aber wir ließen es natürlich links liegen.
„Schweizeben“ klingt natürlich nach einer Ebene, wobei, wenn man an das kleine Schweizerland denkt, war uns schnell bewusst, dass diese Ebene auch bald sein Ende finden wird und ich war mir danach nicht sicher, ob diese neuerlichen Steigungen noch steiler als die ersten waren, oder ob es meines bereits ermüdeten Körpers zuzuschreiben war, dass ich diese neuen Anstiege schwerer und steiler empfunden habe.
„Rauf und durch“ und hätte ich zu dieser Zeit bereits gewusst, dass diese Strecke auf der wir den Berg fast schon hinaufgekrochen sind, in den Wegbeschreibungen der Tourismusbüros als leichter und angenehmer Weg aufscheint und der auch von Kindern ganz leicht zu meistern ist, dann hätte ich zu dieser Stunde wohl gefragt, ob von diesen Wegbeschreibern auch jemals jemand selbst diesen Weg gegangen ist.
Ja, man muss es sich natürlich schon auch ehrlich eingestehen, dass das geschriebene Wort, ja nicht für Läufer, sondern für Wanderer gedacht ist und zu denen wollte ich nicht zählen, obwohl diese kaum langsamer unterwegs waren, als zumindest ich es war.
Plötzlich standen wir vor einer Weide bei der in einem Stacheldraht ein Spalt für die Wanderer zum Durchwursteln vom Wald zur Weide vorhanden war.
Nachdem wir uns schon durch die Leistungsunterschiede bedingt, etwas voneinander getrennt hatten, sah ich plötzlich Ursus auf einem noch entfernten Hügel, wiederum aber auf der gleichen Seite der Weide stehend, wie es vor dem für Menschen gerade erwähnten gedachten Durchbruch gewesen ist.
Ursus wollte uns durch kräftiges Winken mit seinen Nordic Walking Stöcken vor Freude zeigen, dass er bereits fast den höchsten Punkt der Strecke erreicht hat und das Gipfelkreuz schon vor seiner Nase zum Greifen nah war.
Nachdem Ursus wusste, dass Hunde von den Kühen nicht unbedingt gerne gesehen werden und auch immer wieder über harmlose Wanderer, die von solchen begleitet werden, herfallen, habe ich natürlich das beherzte „Wacheln von Ursus so aufgefasst, dass wir wieder durch den Zaun zurück in den Wald und über einen anderen Weg auf den letzten Anstieg laufen sollen um den Kühen auszuweichen.
Ich wusste nicht, dass wir schon so knapp vor dem Ziel waren, da für mich alles Neuland gewesen ist und wusste daher auch nicht, dass der Wanderweg nach oben bald wieder durch eine neuerliche weitere Zaunöffnung auf den von Ursus benützten Weg führt.
Herta, auch nicht unbedingt von Begegnungen mit diesen Riesenviechern angetan wirkte nicht gerade böse, als ich den Vorschlag unterbreitete, zurück und außerhalb des Zaunes weiter zu laufen.
Das in der Hoffnung, dass es dann gleich nach Ende des Waldes zu Ursus und den anderen auf die Weide und zum Gipfel weitergehen würde.
Dem war natürlich nicht so und standen wir vor dem Stacheldraht, der dort nicht nur gerade aus, sondern auch rechts weiter gespannt war.
Inzwischen musste ich auch bemerken, dass ich mir vermutlich bei einem Ast im Wald eine 6 cm lange stark blutende Schnittwunde zugezogen hatte und da auf meiner verschwitzten Hand kein Pflaster gehalten hat, opferte mir Herta liebevoll ihre letzten Reserven an Clopapier um meine Wunde damit zu versorgen. Preis hätten wir mit diesem Verband wohl keinen gewinnen können, aber zumindest die Blutung war fürs Erste etwas gestillt.
Ich hatte mich vor der Umkehr zur alten Öffnung im Stacheldraht erinnert, dass Ursus ja über eine Schotterstraße retour laufen wollte und war mein erster Gedanke zu dieser zu laufen und in entgegengesetzter Richtung wieder auf unsere Gruppe zu stoßen.
Leider nahmen mir ein vorgelagerter Hügel und auch die Bäume und Sträucher die Sicht und so ließ ich dieses unsichere Unterfangen lieber sein.
Beim späteren Bergablaufens hatte ich mich sehr geärgert, da wir dann von der Straße aus gesehen haben, dass wir kaum 50 Meter von dieser entfernt gewesen wären und wir diese ganz leicht erreichen hätten können.
So liefen wir den Wald zurück, dann erst den richtigen Weg weiter um festzustellen, dass es auf der Anhöhe egal gewesen wäre auf welcher Seite wir gewesen wären, da sich überall die Kühe breit gemacht hatten.
Weder die Kühe noch Nala sorgten aber für Anspannung und war letztendlich das einzige Dumme, dass wir um ein gemeinsames Foto beim Gipfelkreuz gefallen sind, da die anderen bereits zur nächsten bewirtschafteten Schutzhütte auf dem Hochanger weiter gelaufen waren.
Aber das nicht ohne, dass uns wieder Tamara und auch Manuela besorgt entgegengelaufen waren und holten wir bei der Schutzhütte das Fotoshooting nach.
Das interessante beim Zurücklaufen war für mich, dass diese flachere und leichtere Strecke auf der Schotterstraße um nichts länger als der steile Anstieg gewesen ist, was wohl am etwas weiteren Weg über die Schweizeben, gelegen sein dürfte.
Immer wieder Begegnungen mit Mountainbikern auf dem Weg nach „unten“ und konnten wir von denen erfahren, ob wir noch auf dem richtigen Weg waren, da es Herta, Nala und ich aus Sicherheitsgründen etwas gemächlicher angingen und bald ein Riesenabstand zur Spitzengruppe aufgerissen war.
An einem Kirchenareal, bei dem wir noch schnell einige Fotos geschossen haben, vorbei, war es auch nicht mehr weit bis wir wieder auf dem Parkplatz angekommen waren, wenngleich wir gegenüber dem Weglaufens von der anderen Bachseite zu diesem gelangten.
Eine anstrengende Strecke, die aber wiederum so interessant und schön ist, dass wir sie trotz allem bald wieder in Angriff nehmen werden.
Mit sportlichem Gruß
Maximilian Erker
